Anmerkungen zum Bericht Kunz

Zur Schadenminderung verlangte die IV den Besuch einer Psychotherapie. In Wirklichkeit sollte ein Bericht erstellt werden, welcher den Zusammenhang zwischen dem Marderschreck Unfall, dem Tinnitus und den beruflichen Konsequenzen eliminierte. Dann erscheint der Patient zu dieser Therapie mit der Vermutung an einem Asperger Symptom zu leiden, begründet diese Vermutung mit Dokumenten der Asperger Informatik AG, legt zudem ein Diplom in Software Engineering vor und erklärt erst noch den Zusammenhang, wieso so viele Kinder wegen den Marderschreckgeräten unter ADHS leiden.

Reizüberflutungen führen bei Asperger Autisten zu rascher Ermüdung und Konzentrationsschwierigkeiten. Der seit dem Unfall mit dem Marderschreck vorhandene Tinnitus ist eine Reizüberflutung. Plötzliche Müdigkeit und starke Konzentrationsschwierigkeiten hatten nach dem Unfall mit dem Marderschreck begonnen. Asperger Autisten haben das Lernverhalten von Kindern. Auch viele Kinder haben Konzentrationsschwierigkeiten. Mit Asperger Autismus war die ganze Leidensgeschichte auf einen Schlag rückwirkend erklärbar geworden. Auch wieso immer mehr Kinder Ritalin benötigen wurde erklärbar. 

Mit einer Diagnose Asperger Syndrom konnte Dr. Kunz seinen Auftrag unmöglich erfüllen! Anstatt Psychotherapie, gab es Psychoterror vom Feinsten. Im Nachhinein erscheint es, als hätte Dr. Kunz verzweifelt einen tätlichen Angriff seines Patienten provozieren wollen. Er verspottete, wie die neue Technik nicht begriffen wurde. Er verspottete, wie die Freistellung der Swisscom als Beleidigung empfunden wurde. Wegen strengeren Auflagen wurde nach der Freistellung durch die Swisscom später auch noch das Freiwilligen Arbeitsverhältnis in einem Behindertenheim aufgelöst. Dr. Kunz verspottete deshalb, dass man nicht einmal für Freiwilligenarbeit genüge. Er verlachte den Patienten, weil er sich teilweise nicht an die besprochenen Themen erinnerte. Asperger sind oft naiv. Es wurde davon ausgegangen, dass Dr. Kunz nur helfen wollte. Der Patient blieb stets ruhig und erklärte geduldig die Defizite, die zum Scheitern geführt hatten. Dr. Kunz gab sich die grösste Mühe den Patienten zu provozieren und der Patient reagierte mit Rücksichtnahme. Dr. Kunz wurde z.B. von der Sonne geblendet, vom Patienten wurde ihm ein Platztausch vorgeschlagen. Irgendwann brannten Dr. Kunz die Sicherungen vollkommen durch und er begann den Patienten sogar wegen seines Tremors zu verspotten. Der Patient kam nur noch mit dem Fahrrad. Dr. Kunz konnte mit seinen Beinen weiterhin zappeln, so viel er wollte, er konnte aber mit nichts mehr eine sichtbare Reaktion provozieren. Schliesslich brach er die "Therapie" als erfolglos ab. Äusserlich zeigte der Patient zwar keine Reaktionen, wirkungslos waren die Bemühungen von Dr. Kunz trotzdem nicht. Nur anstatt besser, ging es dem Patienten schlechter. Die "Schadenminderung" von Dr. Kunz trug dazu bei, dass der Patient auch in der beruflichen Abklärung für Sozialarbeit scheiterte.

Der Bericht Kunz

Voller Widersprüche und Unterstellungen, aber auch ein Beschrieb der "Therapiestunden"

Kein Tremor

In der Einleitung zu seinem Bericht macht Dr. Kunz deutlich, dass sein Patient ein "Simulant" und "Schwindler" ist. Ergänzt man diesen Bericht mit Arbeits- und Diplomzeugnissen des Patienten, wird sehr rasch ein "Rollentausch" erkennbar. Wobei die Bezeichnung "Schwindler" für einen Verfasser eines derartigen Arztberichts eine sehr gnädig gewählte Bezeichnung ist. 
Die Einleitung des Berichts beginnt damit, dass Kurt Kunz seinem Patienten ein absichtliches Zittern mit den Beinen unterstellt. Ein Tremor ist ein unkontrolliertes Zittern. Das Inselspital Bern (4 Wochen stationär), die Psychiatrischen Dienste Graubünden (4 Wochen stationär) und das asim Basel (5 Termine), diagnostizierten einen Psychogenen Tremor. Dr. Kunz "entdeckte", dass dieses Zittern gewollt durch den Patellarsehnenreflex ausgelöst wird und gibt in seinem Bericht gleich auch noch zu, dass er den Patienten deswegen verspottete! Allerdings stellt er am Ende seines Berichts seinen "Irrtum" fest und korrigiert sich selber zurück auf die Diagnose Psychogener Tremor! 

Bewegung senkt die Konzentrationsfähigkeit
Um den Patienten noch mehr als Simulanten hinzustellen, verdreht Dr. Kunz gleich noch ein bisschen weiter. Der Patient hätte mit Velofahren demonstrieren wollen, dass er durch Bewegung den Tremor wegbringe. Dann sei der Patient aber für andere Tätigkeiten zu müde! Komplett falsch. Bewegung erhöht Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Ein Ansatz, der vielleicht auch bei ADHS Kindern anstelle von Ritalin versucht werden sollte. Der Patient beruhigte den Tremor während seines stationären Aufenthalts im Inselspital sehr oft durch Bewegung und zeigte wegen der dadurch gesteigerten Leistungsfähigkeit in sämtlichen Therapien eine Tendenz zum Überdosieren. Ist im Bericht des Inselspitals festgehalten. Tatsächlich wurden ab einem bestimmten Zeitpunkt die Therapiestunden bei Dr. Kunz nur noch mit dem Fahrrad besucht. So konnte Dr. Kunz zwar weiterhin den Patienten verbal verspotten und dazu auch mit seinen Beinchen zappeln, er konnte jedoch keine sichtbaren Reaktionen mehr provozieren.

Tinnitus verursacht bei Asperger Autisten Reizüberflutung
Der Patient vermutete als Grund für seine Konzentrationsschwierigkeiten ein Aspergersyndrom. Beim Aspergersyndrom führen Reizüberflutungen zu rascher Ermüdung und Konzentrationsschwierigkeiten. Beim Aspergersyndrom tritt überzufällig oft auch ADHS auf und mit dem Asperger Syndrom wurde die ganze Leidensgeschichte nach dem Marderschreckunfall und dem Tinnitus auf einen Schlag erklärbar. Allerdings ist das Aspergersyndrom ohne genauere Abklärungen und lediglich auf Beobachtung gestützt selbst für Fachleute oft nur schwer erkennbar. In den vorhergehenden Abklärungen wurde nie in diese Richtung untersucht. 

Tinnitus verschwindet aus den Diagnosen
Ein Asperger wird durch einen Tinnitus wesentlich stärker gestört, als ein "normaler" Erwachsener. Der Patient war wegen dem Tinnitus je vier Wochen in stationärer psychischer Behandlung im Inselspital und in der Tinnitusklinik in Chur. Der Zusammenhang zwischen Tinnitus, den weiterhin bestehenden Schlaf- und Konzentrationsstörungen und dass ADHS bei Kindern aus dem gleichen Grund entsteht, wurde Herrn Dr. Kunz ausführlich erklärt. Der Tinnitus verschwindet im Bericht Kunz aus den Diagnosen!

Software Ingenieur hat nie mit Software gearbeitet
Asperger sind von Natur aus stark in Informatik (Software). Die Asperger Informatik AG nutzt diese Stärke und beschäftigt vorwiegend Asperger Autisten. Dr. Kunz wusste, dass der Patient seit mehr als zwanzig Jahren programmierte und ein Diplom als Softwareingenieur besass. Vom Patienten hatte er sogar eine Kopie des Diplomzeugnisses erhalten! Im Bericht steht, der Patient hätte wegen einem Stellenwechsel erstmals (!) mit Software arbeiten müssen und sei dabei überfordert gewesen.

Keine Minderleistungen feststellbar
Herr Dr. Kunz leitete die Gespräche und reklamierte öfters, der Patient würde sich ständig wiederholen. Manchmal hiess es auch, das Thema sei schon besprochen worden. Der Patient war sich keiner Wiederholungen bewusst und konnte sich an die Besprechung der Themen nicht erinnern. Dies stimmt mit den neuropsychologischen Erhebungen im asim Gutachten überein, in dem Minderleistungen im episodischen Gedächtnis festgestellt wurden. Im Arztbericht von Dr. Kunz steht, der Patient hätte sich immer ganz genau erinnert und die im asim festgestellten Minderleistungen würden nicht existieren.

Minderleistungen sind Folge von Depression
Die halt trotz "immer ganz genau erinnert" auch in der Therapie festgestellten Erinnerungslücken werden mit depressiven Stimmungen erklärt. Dr. Kunz beschreibt den Patienten als in der Tiefe trotzig, verzweifelt und auch traurig. Er hätte gerne geholfen, aber der Patient hätte sich nicht helfen lassen wollen. Während den Abklärungen der MEDAS asim wurden keine Depressionen festgestellt.  

Die seit mehr als zwanzig Jahren ausgeführten Tätigkeiten wurden zur Überforderung
Von 1984 bis 2007 arbeitete der Patient als Ingenieur mit EWSD Telefonzentralen. Der Stellenwechsel auf den 1. Mai 2007, nur drei Wochen nach dem Unfall, war zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Bei der späteren Rückkehr ins gewohnte Arbeitsgebiet wurde nur noch ein “Anfängerprogramm“ auf EWSD Testanlagen erlaubt. Das Arbeiten in der gewohnten Technik machte Spass. Allerdings war die Fehlerquote selbst für "Handlangertätigkeiten" zu hoch. Es hiess kein EWSD! Selbst die Fähigkeit ein Auto zu lenken wurde wegen der hohen Fehlerzahl in Frage gestellt.

Es lag nur an der neuen Technik
Obwohl die Überforderung sogar für Hilfsarbeiten in der gewohnten Technik vorhanden war, behauptete Dr. Kunz in seinen Therapiestunden, und es ist auch im Bericht festgehalten, dass der Patient bloss beleidigt gewesen sei, dass er die neue Technik nicht verstanden habe. Im "Arztbericht" beklagt sich Dr. Kunz, dass der Patient kein Einsehen zeigte und stattdessen immer wieder auf seine Defizite hinwies.

Asperger sind Idioten
Der Patient hatte oft das Gefühl, Dr. Kunz höre ihm gar nicht richtig zu. Er war sich aber auch selber der unter Stress eingeschränkten Gedächtnisleistungen bewusst. Es brauchte viel Zeit, aber um sicher zu gehen, dass Dr. Kunz alle relevanten Informationen habe, wurden ihm diese auch in einer schriftlichen Dokumentation zusammengestellt. Dr. Kunz "gratulierte" zu dieser Zusammenstellung und kommentierte mit den Worten, Asperger seien Idioten, welche in Heimen leben und zu so einer “Diplomarbeit“ gar nicht fähig wären. Anschliessend an diese "Diplomarbeit" wurde die Therapie abgebrochen.

Überheblichkeit wird dem Patienten unterstellt
Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung bezeichnet Dr. Kunz in seinem Bericht abschätzig als "Dubelis". Beim Lesen des Arztberichts kann der falsche Eindruck entstehen, der Patient hätte diese despektierliche Einstellung. Für den Patienten sind es Betreute, für welche er grossen Respekt empfindet. Deshalb wurde er von diesen äusserst feinfühligen Menschen auch gut aufgenommen!

Tiefe Verbundenheit zur IV
Einen Arztbericht voller Unwahrheiten plausibel zu verfassen, muss recht anstrengend sein. Erleichtert, wie gut ihm diese Aufgabe gelungen sei, zeigt Dr. Kunz am Ende seines Berichts eine tiefe Verbundenheit zur IV:

Die förmliche Einbettung 
«Sehr geehrter Herr Weber», 
... «In der Hoffnung, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben, verbleibe ich mit freundlichen Grüssen»
  ist nicht etwa signiert mit Dr. Kunz, sondern mit ...
«Gruss Kurt»

Gut möglich, dass diese Verbundenheit und die Behauptung "Software sei eine Überforderung gewesen" ganz bewusst eingebaut wurden um notfalls beweisen zu können, dass der Bericht eine "Auftragsarbeit" war. Die beste Versicherung, um von den "Auftraggebern" bei Bedarf nicht "geopfert" zu werden.

Dr. Kurt Kunz startete seine Therapie mit den falschen Annahmen "Überforderung wegen neuer Technik" und "Beleidigung wegen Kompetenzverlust". Beim Schreiben seines Arztberichtes wurden daraus gezielte Falschaussagen, mit denen er seine "histrionisch" Diagnose konstruierte. Mit der Behauptung, der Patient hätte neu auch mit Software arbeiten sollen und sei deswegen in der Internettelephonie überfordert gewesen, sollte das Asperger Syndrom und Abklärungen in diese Richtung höchst unwahrscheinlich gemacht werden.