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Marderschreck, Katzenschreck, Hörschaden, Burnout, Tinnitus, ADHS www.knalltrauma.ch

 
Das Knalltrauma

Eine Zusammenfassung der Untersuchungen von Prof. Dr. med. Friedrich Pfander, ehemals apl. Prof. d. Universität Göttingen, aus der Dokumentation  “Das Knalltrauma“ . 

Unterschätzte Gefahr

Vor fünfzig Jahren waren Revolverhelden die Stars der Kinowelt. Im Schiessstand war kein Gehörschutz obligatorisch. Selbst Spielzeugpistolen für Kinder erreichten Lautstärken, die heute als gehörgefährdend gelten. Kinder durften damals bedenkenlos damit spielen. Sie durften die Pistolen nur nicht zu nah am Ohr abfeuern, weil dies das Trommelfell hätte beschädigen können. 
Obwohl nach der Ballerei mancher ein Taubheitsgefühl hatte (Watte in den Ohren) und auch Ohrensausen immer wieder vorkam, war sich niemand einer Gefahr bewusst. Das Gehör erholte sich schliesslich immer wieder schnell. Meist nach wenigen Minuten, oder dann doch nach Stunden.
 

Schwerhörigkeit als Langzeitfolge

Nach dem Schiessen hörten einige Personen für kurze Zeit schlechter. Ihre Hörschwelle war temporär nach oben verschoben. In der Fachwelt war dies als TTS (Temporary Threshold Shift) bekannt. Aus der TTS konnte sich mit der Zeit eine PTS (Permanent Threshold Shift) bilden, also ein permanent schlechteres Hörvermögen entwickeln. 

Gehörschaden bei empfindlichen Personen

Nicht jeder Hauttyp ist identisch. Eine Minderheit der Bevölkerung erleidet bereits nach wenigen Minuten einen Sonnenbrand, während andere dies stundenlang unbeschadet überstehen. Ähnlich verhält es sich mit dem Gehör. Eine Minderheit der Bevölkerung erleidet bereits bei geringer Knallbelastung Gehörschäden, respektive bei normaler Knallbelastung wesentlich heftigere Gehörschäden als der Durchschnitt.
Bei Kleinkindern ist bei der Mehrheit die Haut empfindlicher und wir achten darauf, dass die Kleinen nicht zu lange an der Sonne sind. Bei Kleinkindern ist auch das Gehör empfindlicher.

Stechender Schmerz

Einige Soldaten verspürten einen stechenden Schmerz bei Knallereignissen mit hohen Schalldruckanteilen im Hochtongebiet.


("Das Knalltrauma", Seite 86 oben)

Knalltrauma durch Marderschreckgeräte

Durch Prüftöne von 120 dB konnte der stechende Schmerz vom Knalltrauma reproduziert werden. Je höher die Frequenz war, desto stärker wurde der Schmerz empfunden. Bei 20'000 Hz ist die Schmerzgrenze 30 dB tiefer als bei 2'000 Hz. Folglich müssten bei 20'000 Hz schon 90 dB für die Versuche ausreichen. Der ADAC empfahl bereits 1990 für Marderschreckgeräte eine Minimalleistung von 100 dB. Die Geräte gibt es seit mehr als dreissig Jahren und jede Begegnung mit einem Marderschreckgerät schädigt das Gehör und verschlechtert das Hörvermögen für die ultra hohen Frequenzen. Viele Kinder, aber nur wenige Erwachsene, können Marderschreckgeräte noch hören. 

 


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